Ungewöhnlich ist sicherlich, dass die gesamte Fassade erst zwei Jahre vor Beginn unserer Arbeiten komplett saniert wurde. Angestrichen würde in diesem Zusammenhang wohl besser passen, denn trotz (oder gerade) wegen der vielen Anstriche war auch hier die Bausubstanz stark geschädigt. Die vielen Farbschichten haben das gesammelte Regenwasser nicht mehr ausreichend nach außen diffundieren lassen. (siehe Fassade am Schiffgraben)
Es wurden Stuckergänzungen „im Sinne des Originals“ vorgenommen und farblich den unterschiedlichen Fassadenfarbtönen angepasst. Dies war notwendig, weil verschiedene, qualitativ unterschiedliche Restaurierungen und vergangenen Dekaden eine sehr unterschiedliche Oberfläche aufwiesen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sanierung des Sandsteins. Die spezielle Sandsteinergänzungsmasse wurde farblich immer mit dem jeweiligen Umgebungston abgestimmt. Damit die Ergänzung perfekt in die Umgebung eingefügt werden konnte, ist eine mehrlagige Retusche und dreifacher Lasur zur Ausführung gekommen. Ein technisch anspruchsvolles und dem Objekt angemessenes Verfahren.
Projekt
Gründerzeitvilla am Emmichplatz
Über die Arbeit
Stuck- und Sandsteinergänzung in großen Umfang
Besonderheiten
Die Ergänzungen am Sandstein wurden mit Sandsteinergänzungsmasse durchgeführt und anschließend in einer aufwändigen, mehrlagigen Retusche dem Original angeglichen.
Kommentar des Restaurators
Bei dieser Arbeit galt es zunächst den Auftraggeber davon zu überzeugen einen Schnitt legen zu lassen, um nach Malerei suchen zu dürfen. Der behutsame Umgang um möglichst viel von der Originalfassung zu erhalten zu können, nahm der Kunde sehr positiv auf – er konnte sich nun deutlich besser mit der alten Charakter seiner Immobilie anfreunden. Unter restauratorischem Aspekt ist hier besonders erfreulich, dass der originale Charakter der Decke nahezu gänzlich erhalten werden konnte.